Innerhalb der EU gilt Deutschland bereits jetzt als der wichtigste Handelspartner für den indischen Subkontinent. Und das aus gutem Grund: Denn nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs war Indien einer der ersten Staaten weltweit, der die neue Bundesrepublik anerkannt hat.
Sogenannte Joint-Ventures zwischen deutschen und indischen Unternehmen gibt es viele. Unter anderem kooperiert Volkswagen mit indischen Unternehmen. Auch in Sachen Outsourcing ist Indien, gerade für kleinere Betriebe und den Mittelstand, interessant.
In diesem Beitrag gehen wir auf das IT-Outsourcing nach Indien ein.
Zusammenarbeit mit indischen Unternehmen
Tatsächlich ist Indien nicht nur für IT-Outsourcing interessant. Denn beide Staaten gehen ganz offiziell eine sogenannte strategische Partnerschaft ein.
Basis dafür stellen regelmäßige Treffen der Regierungschefs wie auch der Außenminister Deutschlands und Indiens dar. Grundlage hierfür bietet die "Agenda für die deutsch-indische Partnerschaft im 21. Jahrhundert".
Mehr als 1.700 deutsche Unternehmen sind in Indien präsent. Das wiederum schafft mehr als 400.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze beim indischen Partner.
Allein 2019 belief sich der bilaterale Handel zwischen Deutschland und Indien auf ein Gesamtvolumen von über 21,3 Milliarden Euro.
Nicht umsonst gilt Indien als die größte Demokratie der Welt. Deutschen Unternehmen bietet der Subkontinent daher ein weitgehend sicheres Umfeld für Investitionen und viele indische Entwickler und Firmen können eine hohe Expertise vorweisen.
Andererseits wird die wachsende politische Einflussnahme Indiens in politischen und ökonomischen Fragen seitens der deutschen Politik mit Skepsis betrachtet, was nicht zuletzt mit dem teilweise autoritär anmutenden Führungsstil der indischen Regierung zu tun hat.
Vorteile des IT-Outsourcings nach Indien
Vor allem das IT-Outsourcing erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. Beim IT-Outsourcing lassen sich die Daten von kleineren wie auch größeren Unternehmen problemlos an indische Partnerfirmen und ihre Fachkräfte weiterleiten. Schließlich funktionieren Computer überall auf der Welt gleich.
Mit Aufgaben rund um das Thema Cybersicherheit oder auch die Implementierung neuer Software sollten hingegen ausnahmslos deutsche Unternehmen betraut werden (siehe unten).
Weitere Vorteile für deutsche Unternehmen, die bestimmte Aufgaben oder Produktionsschritte nach Indien auslagert, können wie folgt zusammengefasst werden:
- Kosteneinsparungen, durch ein niedrigeres indisches Lohnniveau
- Zugang zu noch unerschlossenen Märkten
- ausreichend gut ausgebildete Fachkräfte
- gute bis exzellente technische Ausstattung indischer Unternehmen
- flexiblere Arbeitszeiten als in Deutschland
Herausforderungen von IT-Outsourcing nach Indien
Die Herausforderungen bei der Zusammenarbeit mit indischen Unternehmen liegen sowohl im politischen wie auch im kulturellen Bereich. Die Menschen haben ein anderes Verständnis von zeitlichen Verfügbarkeiten sowie Vereinbarungen.
Das bedeutet: Pünktlichkeit wird anders als in europäischen Unternehmen definiert.
Befragt nach ihren negativen Erfahrungen bezüglich der Zusammenarbeit mit indischen Unternehmen, werden von europäischen Top-Managern zudem folgende Kritikpunkte genannt:
- Währungsrisiken und Korruption
- komplexes indisches Steuersystem
- mangelndes Verständnis für ökologische Belange
Ebenso sollten bestimmte Aufgaben, wie die Cybersicherheit oder auch die Einführung einer neuen Software, ausschließlich an Fachfirmen vor Ort delegiert werden. Hacker-Angriffe nehmen zu und auch bei kleinen oder mittleren Unternehmen sind im Rahmen von Cyber-Attacken schon wichtige Kundendaten gesperrt worden. Darauf können IT-Berater vor Ort wesentlich flexibler reagieren, als wenn die zuständigen Experten am anderen Ende der Welt sitzen.
Bei Themen wie der Cybersicherheit oder der Einführung einer neuen Software darf somit nicht am falschen Ende gespart werden.
Sollten Sie Fragen zum Thema Cybersicherheit oder rund um andere Felder der IT-Beratung haben, berät Sie die MDS Gruppe gerne und kompetent.